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03
2020
Corona-Entwicklung

SARS-CoV-2: Zur vorübergehenden Aussetzung des Kursbetriebes

NEU (Update 22.3.20, 15:30):

Aktuelle Artikel zur jüngsten Entwicklung:

https://medium.com/tomas-pueyo/coronavirus-der-hammer-und-der-tanz-abf9015cb2af

https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/?itid=hp_hp-banner-main_virus-resource-box-v3%3Ahomepage%2Fstory-ans


Kurs- und seminarfreie Zeit im Studio zunächst bis 29. März

Liebe TeilnehmerInnen / InteressentInnen des Studios!

Angesichts der grassierenden Viren-Gefahr und unserer Verantwortung bei der Eindämmung und Unterbrechung von Infektionsketten, haben wir die Kurse und das Seminar an diesem Wochenende (13.-15.3.2020) schon abgesagt. Da die „soziale Distanz“ nun als wichtigste Methode gilt, um der Viren-Gefahr Herr zu werden, verlängern wir hiermit diese kurs- und seminarfreie Zeit im Studio zunächst um 2 Wochen, bis einschließlich Sonntag, den 29. März.

Spätestens Freitag, den 27.3. werden wir eine Entscheidung treffen und diese veröffentlichen, ob die Umstände eine Rückkehr zum normalen Betrieb ab dem 30. März erlauben, was wir natürlich sehr hoffen, oder ob eine weitere Verlängerung vonnöten wäre.

Wir gehen davon aus, dass ein entschiedenes Handeln jetzt die Gesamtintensität und -dauer von Einschränkungen minimieren wird. In Bayern sind unter anderem alle Schulen bis 20.4. geschlossen. Wie unser Studio im öffentlichen Leben zuzuordnen ist, ist nicht eindeutig, irgendwo vielleicht zwischen Imbißbude, Heilpraktikerpraxis und Volkshochschule. Ohne verbindliche Richtlinien von aussen müssen wir selbst herausfühlen, was richtiges, sinnvolles, verantwortliches Handeln ist und geben uns größte Mühe, besonnen und sinnstiftend Entscheidungen zu treffen. In diesem Sinne hoffen wir auf Euer Einverständnis und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Wir werden auf der Website www.iyoga.de bzw. durch weitere Rundmails laufend über die weitere Entwicklung berichten.

Praktische Überlegungen / Finanzielles

Natürlich ist die Existenz unseres Studios vom Interesse und auch von der Solidarität unserer TeilnehmerInnen abhängig. Wir wollen Euch möglichst wenig zur Last fallen in dem jetzigen Schwebezustand, denn alle Menschen in unserer Gemeinschaft sind durch die neuen Umstände mehr oder weniger belastet. Als Selbstständige sind wir YogalehrerInnen jedoch alle formell vollständig auf uns selbst gestellt und müssen unseren Gesamtetat aus dem Kursbetrieb finanzieren. Bei so einer Krise können einem gleich existentielle Ängste aufkommen. 😊 Deswegen müssen wir bei allen Entscheidungen auch die Auswirkungen auf die Lebensbedingungen des Studios und unserer LehrerInnen mit berücksichtigen.

Nach jetzigem Stand wird unsere bewährte Lösung für Kursausfälle – das Erstellen von Nachholscheinen für verpasste Termine für Eingeschriebene – wieder Verwendung finden. Allerdings werden wir hier besondere „Corona-Nachholscheine“ ausstellen, die ausnahmsweise in diesem Jahr auch in den Ferienkursen gültig sein werden. Wir planen, die kommenden Ferienkursserien mit zusätzlichen Terminen aufzustocken.

Besitzer von Zeitkarten können natürlich weiter per Flatrate üben, sobald wir den Betrieb wieder aufgenommen haben. Über einen Ausgleich für die Fehlzeit wird nachgedacht und erst, nachdem die Krise vorbei ist, endgültig entschieden.

Wir wünschen eine ruhige und erholsame Fastenzeit und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

Margareta und Michael

 

PS: Wir haben vor, Euch in den nächsten Tagen und Wochen virtuelle Unterstützung für die Praxis zu Hause anzubieten. Erster Vorgeschmack zum Downloaden, Ausdrucken und Nachüben:
https://iyoga.de/wp-content/uploads/2020/03/IYD.Iyengar.Yoga_.Immunsequenz.pdf

Zum Mitüben:

https://www.facebook.com/magdalena.schmidnoerr


Zur Erklärung der Wichtigkeit raschen Handelns:

https://medium.com/@tomaspueyo/coronavirus-act-today-or-people-will-die-f4d3d9cd99ca

Das Gleiche in deutscher Übersetzung: 

https://perspective-daily.de/article/1181/2hWA1mB8


Das Info aus dem Artikel von Tomas Pueyo, von der Süddeutschen Zeitung aufbereitet:

Süddeutsche Zeitung

THEMA DES TAGES

  • Freitag, 13. März 2020

Epidemie

Lieber später als früher

Was es bedeutet, wenn sich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung mit dem Erreger anstecken, und warum es so wichtig ist, diesen Prozess möglichst lange hinauszuzögern.

VON HANNO CHARISIUS, CHRISTIAN ENDT UND PATRICK ILLINGER

Nicht nur Menschen, auch Zahlen kommen manchmal zu plötzlicher, überraschender Bekanntheit. Im Falle der Corona-Epidemie verhält es sich so mit der Zahl siebzig: So viel Prozent der Bevölkerung könnten sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in der Bundespressekonferenz – solange keine Impfungen existieren und keine Therapien. Von den Lippen der Kanzlerin schaffte es die Zahl in die Schlagzeilen der Zeitungen und die Hauptnachrichten des Fernsehens.

Dabei wird die Zahl bereits seit Wochen von Wissenschaftlern genannt. Sie ergibt sich aus biologischen Mechanismen und ein bisschen Mathematik. Das Virus infiziert so lange Menschen, bis kaum mehr jemand erreichbar ist, der noch nicht infiziert wurde. Mathematische Modelle zeigen, dass die Neuansteckungen deutlich abnehmen, und am Ende gut zwei Drittel der Bevölkerung eine Sars-CoV-2-Infektion durchgemacht haben. Hundert Prozent werden nicht erreicht, weil die Wahrscheinlichkeit, dass Überträger auf Nichtinfizierte treffen, zusehends kleiner wird, auch weil ein Großteil der Bevölkerung nach überstandener Infektion immun ist.

Zurzeit haben Immunologen gute Gründe für die Annahme, dass man sich nur einmal mit dem Erreger infizieren kann und danach immun ist. Sobald sich das menschliche Immunsystem einmal mit einem Erreger auseinandergesetzt hat, kann es ihn auch in Zukunft in Schach halten.

Das Gedächtnis des Immunsystems hält meist ein Menschenleben lang. Ein Erreger kann diese Abwehr nur umgehen, wenn er sich so stark verändert, dass ihn das Immunsystem nicht mehr erkennt. Influenza- und einfache Schnupfenviren sind so wandlungsfähig. Das neue Coronavirus hingegen scheint sich weniger zu verändern. Allerdings ist es ein neuer Erreger, den die Menschheit und somit die humane Immunabwehr noch nie erlebt hat. Die jährlich im Winter wiederkehrenden Influenzaviren ähneln sich hingegen oft, sodass das Immunsystem die Eindringlinge schneller erkennen und bekämpfen kann.

Bis zu 8,7 Millionen Menschen müssten im Krankenhaus behandelt werden

Trifft das ein, was Epidemiologen und die Kanzlerin derzeit vorhersehen, würde das Virus allein in Deutschland um die 58 Millionen Menschen befallen. Rechnet man, so wie es die Zahlen aus China nahe legen, mit knapp einem Sechstel schwerer Verläufe, müssten 8,7 Millionen Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Zwischen 300 000 und 1,8 Millionen Menschen könnten letztlich an Covid-19 sterben. Nicht eingerechnet sind all jene Patienten mit anderen Erkrankungen, die wegen des überlasteten Gesundheitssystems nicht behandelt werden können.

Ob nun am Ende die erschreckende Zahl von 70 Prozent Infizierten exakt erreicht wird, lässt sich nicht vorhersagen. Was das neue Coronavirus betrifft, sind noch viele Forschungsfragen offen. Es kann also sein, dass Sars-CoV-2 nur 40 oder 50 Prozent der Bevölkerung erreicht, vielleicht aber auch mehr.

Achselzuckender Fatalismus wäre aber die falsche Reaktion. Wichtiger als die Prozentzahl ist das Wann. Entscheidend ist, die Ausbreitung zu verzögern und die Erkrankungen über einen möglichst großen Zeitraum zu verteilen. Nur so lassen sich die gesundheitlichen Folgen für die Infizierten, aber auch für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben einigermaßen beschränken. Darauf zielen derzeit auch die Bemühungen von Regierung und Behörden ab.

Im besten Fall gelingt es durch richtige Maßnahmen, die Coronawelle zwischenzeitlich so weit abklingen zu lassen, dass es nur noch einzelne Ausbrüche gibt, die sich ähnlich eingrenzen lassen wie der erste Ausbruch in Deutschland Ende Januar in der Nähe von München. Gelänge das, würde es sehr lange dauern, bis die 60, 70 oder gar 80 Prozent der Bevölkerung erreicht wären, die eine Infektion durchleiden. Die Zahl der akut Erkrankten ließe sich in einem solchen Szenario zu jedem Zeitpunkt unterhalb jener Schwelle halten, von der an das Gesundheitssystem überfordert wäre.

In Norditalien gibt es nicht mehr genug Beatmungsgeräte

Bleibt die Ausbreitung der Viren dagegen ungehemmt, würde die Zahl der Infizierten innerhalb weniger Wochen exponentiell wachsen, die Kapazitäten des Gesundheitssystems sprengen und die Gesellschaft überfordern. Auf die Form der Ansteckungskurve wirken verschiedene Kräfte: zum einen das menschliche Verhalten. Ob sich die Mehrheit an die Hygieneregeln hält, belebte Plätze meidet, sich in Quarantäne begibt, sobald man sich infiziert haben könnte, ob Schulen, Universitäten, Unternehmen mit Verdachtsfällen geschlossen werden. All das entscheidet über die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus. Gleichzeitig könnte sich der Erreger verändern und durch genetische Mutationen harmloser oder gefährlicher werden. Allerdings weist seit dem ersten Auftreten in Wuhan bisher nichts darauf hin.

Nur ein Impfstoff könnte an der Gesamtzahl der im Verlauf der Pandemie infizierten Menschen etwas ändern. Auf diesen wird die Menschheit allerdings noch mindestens bis Ende des Jahres warten müssen, realistischer bis Mitte kommenden Jahres. Und falls sich das Vakzin als sicher und zuverlässig erweist, werden die ersten Dosen an Ärzte und Pflegekräfte verteilt, um die Gesundheitsversorgung zu sichern.

SCHEMATISCHE DARSTELLUNG: TOMAS PUEYO/SZ-GRAFIK

Setzt sich dagegen die exponentielle Verbreitung des Virus im jetzigen Tempo fort, mit einer Verdopplung der Fallzahlen alle vier bis sieben Tage, wäre die Belastungsgrenze des deutschen Gesundheitssystems wahrscheinlich spätestens im Mai erreicht. Dann dürfte es mehrere Millionen Infizierte geben, von denen etwa jeder fünfte bis sechste so schwer erkrankt, dass er in einem Krankenhaus behandelt werden muss.

Mindestens hunderttausend Betten stehen in den deutschen Krankenhäusern dauerhaft zur Verfügung, weitere ließen sich durch das Aufschieben von Operationen und anderer Behandlungen verfügbar machen. Zum knappen Gut könnten als Erstes die Beatmungsgeräte werden, die bei schweren Verläufen von Covid-19 oft gebraucht werden. Von diesen Maschinen gibt es eine für jedes Bett auf den Intensivstationen, insgesamt etwa 28 000 in Deutschland. In vielen Kliniken in Norditalien übersteigt die Zahl der beatmungsbedürftigen Patienten inzwischen die der verfügbaren Geräte.

Vom zeitlichen Verlauf der Epidemie hängt auch ab, wie hoch die Zahl der Todesopfer letztlich ausfällt. Der Begriff der Letalität beschreibt den Anteil der Infizierten, die durch das Virus sterben. Je nach Weltregion und Studie liegt die Sterblichkeit derzeit zwischen einem halben Prozent und fünf Prozent. Diese große Spanne hängt einerseits damit zusammen, dass die Zahl der Betroffenen nicht überall gleichermaßen gut diagnostiziert wird. In Gegenden mit wenigen Tests bleiben vor allem leichtere Krankheitsverläufe unerkannt; unter den bekannten Fällen ist die Sterblichkeit dann entsprechend höher. Andererseits wird die Letalität aber auch dadurch bestimmt, wie gut das Gesundheitssystem die Patienten versorgen kann. Deshalb ist es so wichtig, den Anstieg der Neuinfektionen nun schnell zu bremsen.


Eine weitere Wortmeldung, für uns fachfremd (aus der Gastronomie) aber in der Sicht- und Argumentationsweise stimmig:

Zwangs-Absagen und -Schließungen? Über die Wissenschaft hinter der Corona-Ausbreitung

Ein offener Brief an alle Gastro-Kollegen

Von FSE-News Redaktion

  1. März 2020

Verehrte Leserinnen, verehrte Leser.

Die meisten von Ihnen wissen, dass ich selbst am Herd, an der Bandspülmaschine, im Bankett- und Restaurantservice von 5-Sterne-Hotels gestanden und gearbeitet habe.

Mein Lehrbetrieb Rheinpark Plaza Neuss (heute Crown Plaza) war in der Lage, mehr als 3.000 Gäste gleichzeitig mit Essen zu versorgen. Gleichzeitig. In-house. Da lernt man rasch, welche Verantwortung wir in der Gastronomie tragen, wenn es um das leibliche Wohl unserer Gäste geht.

In dieser Woche stelle ich fest, dass nach und nach das öffentliche Leben zum Stillstand kommt. Die Kitas, Schulen und Universitäten, die meine Kinder besuchen, sind ab Montag geschlossen. Clubs, Diskotheken, Veranstaltungen, Kantinen – fast alles dicht. Von ausgefallenen Messen gar nicht erst zu sprechen.

Das erschrickt. Und es ist für die Allermeisten in Hotellerie, Gastronomie und der Catering-Wirtschaft existenziell. Plötzlich stehen die Räder still. Keine Umsätze mehr, die zum Bestreiten der laufenden Kosten notwendig sind.

In dieser Woche habe ich mehr “funny pictures” und “funny videos” auf allen social media Kanälen zu sehen bekommen als ich sonst in einem halben Jahr finde. Fast alle handelten von Corona und dem Shutdown – dem Zum-Erliegen-Kommen des öffentlichen Lebens. Selbst im Supermarkt um die Ecke waren bereits gestern Nachmittag die Regale leergefegt.

“So! Jetzt kommts dicke”, dachte ich. “Die Leute kaufen Klopapier, als sei Corona eine Magen-Darm-Krankheit…”, lachte ich.

Fragen wie “Ist das jetzt echt nötig?” und “Was soll die ganze Panikmache?” drängten sich auf. Tablet und Smartphone sei Dank beginnt man, weiter zu recherchieren. In den beiden Berufsverbänden, denen ich als professionelles Mitglied angehöre, wird ebenfalls rege diskutiert. Aber sowohl im FCSI als auch bei den Euro-Toques Chefs gibt es, bei allen Herausfoderungen, im Wesentlichen nur eine Essenz.

Die zentrale Antwort: Ja. Es ist nötig, die Möglichkeiten zum Zusammenkommen mit anderen Menschen auf ein Minimum zu reduzieren. Und: Es wäre besser gewesen, noch eine ganze Woche früher damit zu beginnen.

Ich möchte hier gar nicht selbst über Statistiken referieren oder über Fallzahlen. Oder über Fatalitäts-Raten und die Gesetzmäßigkeiten bei Ausbreitung und Eindämmung von ansteckenden Krankheiten.

Aber eine Seite, die ich hierzu gefunden habe, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Und ja – ich habe mehr als eine halbe Stunde gebraucht, um sie hoch und runter zu lesen. Um auch zu verstehen, was der Autor meint. Den Link dorthin finden Sie unten.

Verehrte Kolleginnen und Kollegen: Wir sind alle eine große Gastro-Familie. Da hilft man sich unter Kollegen, wo man kann und wenn man kann. Wie mein Freund und Kollege Jean Ploner sinngemäß sagte: “Achten Sie vor allem auf Liquidität und fahren Sie sofort(!!!) alles runter, was nicht unbedingt notwendig ist!”. Dann wird es einfacher.

Ihnen allen wünsche ich, dass Sie mit Ihren Familien, Ihren Mitarbeitern und Ihren Kollegen gesund durch die Zeit kommen.

Herzlich,

Ihr
Tim Oberstebrink
Herausgeber bei
digital foodservice media

Hier geht es zum Original-Text (inklusive Links zu Übersetzungen):

https://medium.com/@tomaspueyo/coronavirus-act-today-or-people-will-die-f4d3d9cd99ca

Hier geht es direkt zur deutschen Übersetzung.

Der kostenlose wöchentliche E-Mail Newsletter der FSE-News Redaktion ging diese Woche an 79.106 Empfänger.


Erstmal Ende dieses Blog-Beitrags, Michael.

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